Reisebericht: Motorradreise durch Nord- und Südthailand
Ein langjähriger Traum sollte war werden. Mit geländegängigen Enduros durch die Bergwelt Nordthailands. Geplant schon vor 10 Jahren und immer wieder verschoben. Nun stehe ich in einem der schönsten Tempel des Buddhisten dem Wat Phra Kheo in Bangkok. Schon in einigen Stunden werde ich mit meinen weiteren 7 Motorradenthusiasten im Nachtexpress nach Nordthailand sitzen. Am besten beginne ich von unserer Reise gleich zu erzählen. Ok, wir sind in einem bequehmen Nachtexpress mit Schlafabteil endlich in Chiang Mai im Norden des Landes angekommen.
Dort ist es dann soweit: Eine komplette Enduro-Ausrüstung: Anzug, Stiefel, Handschuhe, Helme, Brillen sowie Protektoren für Ellenbogen und Knie können vom ortskundigen Tourguide verteilt werden. Nachdem wir uns in die bequeme Motorradkluft gezwängt haben, bekommen wir den Schlüssel zu unserem exklusiven Abenteuer überreicht. Mit einem verantwortlichen deutschen Tourguide und zwei ortskundigen thailändischen Scouts soll es losgehen.
Mag wie ich so manch anderer Enduro-Freak anfänglich gedacht haben. Zugegeben, ich hätte auch lieber einen Viertakter mit etwas mehr Power gehabt.
Aber schon bald muss ich mein Vorurteil revidieren. Denn bereits die erste Teststrecke hat es ganz schön in sich. Sogar die Gelände-Cracks unter uns tätscheln bereits nach den ersten Querfeldeinkilometern auf staubigen Tracks anerkennend die Tanks ihrer hochbeinigen Gelände-Bikes. Und die weniger Geübten unter uns haben sich die erste Pause redlich verdient. Dabei ist der Spaß an der Sache auch bei ihnen keineswegs auf der Strecke geblieben. Denn am Abend der Test-Tour sind bei einigen thailändischen Singha-Bieren die Strapazen bald vergessen. Ausschließlich gute Laune und Begeisterung für die neue Herausforderung erfüllt die wohlige müde Truppe.
...geht es am nächsten Tag durch exotische Tropenlandschaften. Die vom Tourleiter ausgearbeitete Strecke hätten wir auf uns allein gestellt niemals ausfindig machen können. Auf schmalen Schotterwegen wirbelt Staub auf, so dass die Hintermänner sich bald ihre Halstücher vor den Mund binden müssen und die Motorradbrillen obligatorisch werden. Auf einer festgefahrenen Piste gestattet gute Sicht erste Einblicke in die ungewohnte exotische Natur. Über hügeliges Gelände schlängelt sich die Strecke durch üppige Vegetation. Bald haben es auch die Anfänger unter uns heraus, wie sie mit Finesse über die Bodenwellen und Schlaglöcher triumphieren können. Den Geländekundigeren macht es sichtbar Spaß, ohne groß abzubremsen, Übergänge von der Berg- in die Talfahrt im kalkulierten Heuschrecken-Sprung zu nehmen...
In langer Kolonne bewegt sich das Enduro-Geschwader durch abwechslungsreiches Gelände. Urwald und weite Reisfelder wechseln einander ab. Der Guide und die Geübtesten von uns haben die Führung übernommen und geben das Tempo für die weniger Geländekundigen vor. Allmählich spielt sich das Team aufeinander ein. Die Cracks wissen, was sie den Teamkollegen zumuten können. Mit Rufen und Handzeichen verständigen sie sich untereinander, wenn besondere Hindernisse auftauchen, wenn es heißt die Fahrt wegzunehmen.
Jääääähhhhh....., der Guide warnt die Nachfolgenden gerade noch rechtzeitig mit einem lauten Schrei, nachdem er hinter einer unübersichtlichen Anhöhe verschwunden ist. Nicht ohne Grund. Beinahe, und es hätte nicht viel gefehlt, da hätte die Enduro selbst den ortskundigen Gelände-Guide abgeworfen. Der Gute ist mit seinem Bike in tiefe Erdfurchen geschliddert und hätte um ein Haar die Beherrschung über seine Maschine verloren. Die Strecke erfordert jetzt die ganze Aufmerksamkeit. Im Schritttempo geht’s weiter. Die tiefen Fahrrillen sind knallhart. Sie sind in der Regenzeit entstanden, als Allradfahrzeuge sich durch kniehohen Schlamm vorankämpfen mussten.
Am Abend dieser ersten Off-Road-Tour weiß jeder im Team, was er geleistet hat. Die Anstrengungen sind für alle noch recht ungewohnt. Auch das Gelände ist gewöhnungsbedürftig und erfordert spezielles Gerät. Ich habe mich auf Anhieb mit der leicht zu beherrschenden 250er angefreundet. Die anfängliche Sehnsucht nach meiner 600er in der heimischen Garage hat nach diesem eindrucksvollen Probetag deutlich nachgelassen.
In den nächsten Tagen wechseln sich immer wieder Speedfahren auf heißem Asphalt und forderndem Terrain ab. Der Tourplan führt uns in die Bergdörfer im Goldenen Dreieck, das von den angrenzenden Ländern Burma und Laos gebildet wird. Nach einem Besuch bei dem Akha Bergstamm verladen wir unsere Enduros auf ein Schnellboot. Auf dem Mekongfluss gelangen wir nach Mae Sai, einer "Wildwest-Stadt" an der Grenze zu Burma. Über aufregende Passfahrten spurten wir auf Pisten hoch in den Bergen nach Mae Salong. Die Dorfbevölkerung besteht hier fast ausschließlich aus Chinesen, Nachfahren der einstigen Armee Tschiang Kai Scheks.
In Nordthailand existieren etwa zehn verschiedene Bergstämme chinesischen Ursprungs, die im Laufe der letzten 100 Jahre aus China, Burma, Laos und Tibet nach Thailand eingewandert sind. Die überwiegende Bevölkerung lebt zumeist noch relativ ursprünglich und bescheiden nach ihren alten Traditionen von Landwirtschaft und Viehzucht. Die Stämme besitzen ihre ureigene Kultur, Sitte und Sprache. Nur wenige sind bis heute zum Buddhismus übergetreten. Die Mehrheit glaubt immer noch an die guten und bösen Geister ihrer Vorfahren. Totems, Fruchtbarkeitssymbole und andere magische Sinnbilder sind religiöser Lebensinhalt ihres entbehrungsreichen Lebens in der grünen Wildnis. Eine Besonderheit unter den Bergvölkern stellt das Volk der Karen dar. Der Stamm der Padauung pflegt ein ungewöhnliches Schönheitsideal. Bereits im Kindesalter werden den weiblichen Stammesmitgliedern Halsringe angelegt. Durchschnittlich alle drei Jahre wird ein Metallring hinzugefügt. Diese Prozedur wird bis zum Alter von gut 30 Jahren konsequent durchgeführt. Im Ergebnis haben die erwachsenen Frauen überaus lange Hälse, die von den umgelegten Metallringen geschmückt werden.
Unser Guide ist sich der besonderen Konfliktsituation bewusst, die das Aufeinanderprallen traditioneller Kulturen und des Tourismus mit sich bringt und rät uns generell von Besuchen in den Bergdörfern ab. Lediglich mit einem von uns mitgebrachten Medikamentenpaket als Gastgeschenk und mit dem nötigen Respekt und Feingefühl machen wir unter seiner Führung angemessen kurze Besuche in zwei Dörfern.
Abwechslung und Spaß verschafft uns die Anfahrt auf ein Elefantencamp an der thailändisch-laotischen Grenze. Für wenige Stunden tauschen wir unsere Enduros gegen mächtige Elefanten ein und reiten gut gelaunt als Pilot und Sozius auf den hohen Rücken der großen Tiere über schummrige Dschungelpfade und überwinden dabei tiefe Flussläufe.
Nach Tagen in der entlegenen Bergwelt ist uns eine erholsame Ruhepause vergönnt. In der idyllisch gelegenen Bungalowanlage von Mae Hon Son verbringen wir einen Tag der Besinnung. Wir duschen den Staub des Tages vom Körper und verwöhnen uns im Swimmingpool der Anlage. Stärkung verschaffen uns obendrein schmackhafte, pikantscharfe Reisgerichte. Die wohlriechende leichte Kost ist äußerst bekömmlich und belastet auch bei tropischen Temperaturen den Organismus kaum. Die so frisch aufgetankten Energien sollen uns für die kommende, ganz große Herausforderung, der Geländefahrt stärken. Schon am nächsten Tag wird alles sorgfältig vorbereitet. Zu unserer Fahrt auf den höchsten Berg Thailands. Auf den Doi Ithanon.
Über kurvenreiche Dschungelpfade nähern wir uns etappenweise dem Endziel unserer Nordthailand-Exkursion. Dämmerlicht beherrscht unter hohen Bäumen die Szene. Flimmernd sucht das Licht seinen Weg durch den grünen Baldachin aus Zweigen und Blättern. Jede Biegung bringt neue Überraschungen, erfordert unsere ganze Konzentration, um nicht unversehens vom Pfad abzukommen und Schaden zu nehmen. Nach tagtäglicher Endurotime im unwegsamen Gelände ist bei den meisten von uns schon etwas Routine eingekehrt. Aber Vorsicht: Das ist kein Grund, um kurz vor dem Ziel leichtsinnig zu werden. Das Gelände ist denn auch sehr abwechslungsreich. Bergauf, bergab, immer auf der Hut vor Hindernissen, die immer wieder erst im letzten Augenblick auftauchen...
Die Tour ganz selbständig, ohne Guide machen? Undenkbar! Ganz abgesehen davon, dass wir keine Karte finden würden, in der diese entlegene Route verzeichnet ist, wäre die Unfallgefahr ohne professionelle Anleitung unkalkulierbar. Lediglich mit einem ortskundigen Führer schrumpft das Enduroabenteuer zum kalkulierbaren Risiko. Wir gewinnen mehr und mehr den Eindruck, dass unser Guide schon im vorhinein weiß, was die nächste Biegung, der nächste Downhill für uns bereit hält. Trotzdem, es gibt Situationen, da sind unsere erfahrenen Pfadfinder überaus vorsichtig: "Man weiß nie genau, in welchem Zustand der Track ist, seit dem letzten Ritt. Besonders starke Regenfälle ( nur in den Sommermonaten) können die Bedingungen immer wieder völlig verändern", erläutert unser Tourguide. – Selbst scheinbar seichte Flussfurten kontrolliert er sorgfältig, bevor er mit Speed und aufspritzender Fontäne passiert. Ab und zu erlaubt er sich auch seinen Spaß mit uns. Als sich vor einer feuchten Durchfahrt ein allzu Mutiger aus der Truppe für den ersten Durchgang meldet, lässt er ihm seinen Willen. Als der ehrgeizige Endurofreak dann prompt auf dem Wasser eine unfreiwillige Bauchlandung hinlegt, hat der kleine Thai die Lacher auf seiner Seite.
In kurvenreichen Serpentinen geht es bergauf. Kleine stärkende Pausen dienen dem Erfahrungsaustausch. Launige Bemerkungen über so manche Situationskomik erheitern die Truppe. Jeder ist mal dran. Denn natürlich ist keiner von uns ganz perfekt. Bevor es wieder einmal Aufsitzen heißt, gibt der Guide wertvolle Tipps für den nächsten Abschnitt.
So geht es voran. Immer gespannt auf die letzte Serpentine, die auf dem Gipfel ihr Ende finden wird und mit der wir unser Ziel erreicht haben werden. Als es dann soweit ist, bin ich überrascht, dass die Fahrt so abrupt zu Ende ist. Einer nach dem anderen kommt ins Ziel. – Geschafft!
Vom Gipfel blicken wir gegen Süden. Dort warten bereits neue Abenteuer auf das inzwischen eingespielte Team. Denn der Weg ist unser eigentliches Ziel. Südthailand
Von Chiangmai machen wir den großen Sprung in den Süden Thailands. Mit Thai Airways landen wir nach 2000 Flugkilometern auf Phuket. Phuket, das "Paradies", Thailands größte Insel, liegt in der malerischen Andaman See.
In einer komfortablen Bungalowanlage nicht weit vom Strand fühlen wir uns wie mit der Zeitmaschine in eine völlig andere Welt versetzt: Aus dem gebirgigen "kühlen" Norden an die etwas wärmere Küstenlinie am Indischen Ozean. Bereits nach wenigen Stunden geruhsamen Beachlifes bietet sich hier der Truppe erneut Action and Fun.
Von rasanten Speedbooten in die Höhe gezogen, betrachten wir an Gleitschirmen hängend das bunte Strandleben von Patong Beach aus der Vogelperspektive. Der in der Sonne glitzernde weiße Sandstrand erfreut sich bei Aktivurlaubern besonderer Beliebtheit. Auf dem türkisfarbigen Wasser der Andaman See, in einer halbmondförmigen Bucht, können Windsurfing Freaks ihr Können in den Wellen mit starken Winden messen oder an Bord von Katamaranen akrobatisch auf einem Ausleger in die Halse gehen.
Nach Sonnenuntergang bietet der Urlaubsort Spaß und Action auf ganz andere Weise. Dann kommt so richtig Schwung in die offenen Bierbars des weltbekannten Urlaubsortes. Zahlreiche Discotheken und Nachtclubs locken Beachgirls und –boys „with the rhythm of thai nightlife“. Nichts für uns. Noch vor Mitternacht nehmen wir Abschied vom pulsierenden Nachtleben und holen uns den Schlaf für unser nächstes Vorhaben. Denn bereits am nächsten Morgen heißt es wieder "Motorräder fassen". Und weil in Südthailand das Straßennetz weitgehend asphaltiert ist, stehen diesmal in der Sonne blitzende Chopper für uns bereit. Über "die sieben Berge" gelangen wir in Kolonnenfahrt in einen tropischen Urwald. Wir übernachten in schwindelnder Höhe "freischwebend" in Baumhäusern, die wir über eine Leiter erklimmen.
Weiter geht’s am nächsten Morgen auf dem Wasser. Wir verladen unsere Bikes auf ein Motorboot und betrachten vom Wasser aus die bizarre Kalksandsteinlandschaft. Unsere nächsten Unterkünfte sind schwimmende Bambushäuser. Die in einer wildromantischen Landschaft gelegenen Hütten aus natürlichen Materialien stehen an Originalität den Baumhäusern von gestern kaum nach. Die spartanische Einfachheit lässt nichts zu wünschen übrig. Denn zwischenzeitlich haben wir uns auch hier an das Klima gewöhnt und genießen das unkomplizierte Outdoor-Life. Auf Aircondition oder Ventilatoren können wir also gut verzichten. In aufgeblasenen Autoreifen planschen wir bis weit nach Sonnenuntergang im laufwarmen Wasser. Nach dem Bad wärmen wir uns zusätzlich mit Original Thai Whisky auf. Denn unser Guide schwört darauf: Thai Whisky sei das beste Mittel gegen lästige Moskitos.
Auf der Rückfahrt nach Phuket machen wir einen Stopp und absolvieren den obligatorischen Ausflug zum "James Bond Felsen" bei Phang-Nga. Die Tour in die Bucht ist dann jedoch eines unserer schönsten Erlebnisse. Der ständigen Action entbunden, haben wir nun Zeit, in aller Beschaulichkeit auf dem Bootsdeck die Fahrt zu genießen. Steil ragen pittoreske Kalksandsteinformationen empor. Geheimnisvolle Tropfsteinhöhlen öffnen sich zum Wasser. Nur wenige der umliegenden Inseln sind bewohnt. Daher ist die stille grüne Bucht von Menschenhand weitgehend unberührt. Die Bay hat je nach Tageszeit unterschiedliche Gesichter. Morgens, wenn die Frühnebel aufsteigen, wirkt die Gegend wie ein chinesisches Gemälde. Im Gegensatz dazu stehen am Abend die intensiven Farben des Sonnenuntergangs. Die Produzenten der James Bond Filme fanden hier eine der außergewöhnlichsten Kulissen für den Film "Der Mann mit dem goldenen Colt".
Nach diesem eindrucksvollen Ausflug trennen sich unsere Wege. Ein Teil der Gruppe möchte programmgemäß die letzten Tage vor ihrer Abreise an der Beach beim Segeln verbringen. Wir anderen wollen noch einige Tage auf Entdeckungsreise gehen. Mit dem Schiff fahren wir über See zu den Phi Phi Islands, eine knappe Tagesreise südlich von Phuket.
Phi Phi Le und Phi Phi Don sind ein bevorzugtes Inselpaar für aktive Wassersportfans aus aller Welt. Phi Phi Don ist unbewohnt, während Phi Phi Le ein kleines Fischerdorf und einige Urlaubsresorts beherbergt. Das Wasser ist kristallklar und der relativ flache Meeresboden bietet in den vorgelagerten Korallenriffs eine überwältigende Unterwasserfauna und –flora: Ein Paradies zum Schnorcheln, Tauchen und Hochseefischen.
Nach der Überfahrt passieren wir Phi Phi Don an der Steuerbordseite. Vorbei an einem langen palmenbewachsenen Strand gelangen wir in eine weite Bucht. Hier ankern Segelyachten aus aller Welt. "Rhythm of Life" kommt aus England, eine andere Yacht stammt aus Seatle, USA. Ein Segler mit englischer Flagge hat Hongkong zum Heimathafen. Vor uns ragen gewaltige Felsformationen aus der üppigen Vegetation der Insel Phi Phi Le in den tropischen Himmel. Am fast menschenleeren Strand beschatten Palmen eine lange Reihe Bambushütten. Eine Ansiedlung auf Holzpfählen wird sichtbar. Unmittelbar davor geht jetzt auch unser Schiff vor Anker. Mit flachgehenden Dinghis werden wir ausgebootet und gleiten wenig später knirschend auf den feinen weißen Sandstrand.
Durch die Ansiedlung führt ein schmaler, unbefestigter Weg. Restaurants, Boutiquen, Tauschschulen, Fischfangagenturen und die üblichen Travelagencies haben sich in dem Einheimischendorf niedergelassen und wetteifern damit, Neuankömmlinge zu umwerben. Abends werden vor den Restaurants unter freiem Himmel vielfältige Fischbuffets aufgebaut. Eine geschäftstüchtige Thailänderin unterstreicht ihr Werben mit ihrem eindringlichen Singsang, "Wellcome, wellcome, fresh fish, fresh fish!" Die Wahl fällt anfänglich schwer. Ein Buffet ist verlockender als das andere, Fischliebhaber befinden sich hier im Paradies. Gourmets zahlen Low Budget Preise für Delikatessen wie Marlin, Schwertfisch, Thunfisch, Hai, Krebs, Hummer, Riesengarnelen, Muscheln und eine Vielzahl einheimischer Leckerbissen.
Ein rühriger Thai bietet uns eine Tour mit einem Longtailboot an. Früh morgens legen wir ab. Mit uns im Boot vier Französinnen und natürlich der thailändische Bootsführer. Direkt vom Dorfstrand unmittelbar neben der Anlegepier liegt mit uns eine ganze Armada der traditionellen Fischerboote ab in die Ton Sai Bay zur gegenüberliegenden Insel Phi Phi Le.
Nach einer knappen halben Stunde erreichen wir unser erstes Ziel, Viking Cave. Beim Näherkommen wird der Eingang zu einer Felshöhle sichtbar. Die Boote, vor uns ist gerade eine Gruppe von Kanuten angekommen, machen nacheinander an einem Steg abenteuerlicher Konstruktion fest. Vom Ponton gelangen wir über eine Hängebrücke aus Holz und Bambus direkt in die Höhle. Innen führen raffinierte Konstruktionen aus Bambusstöcken in die Kuppel der Höhle, die wie das Innere eines riesigen Doms wirkt. Daran klettern Einheimische in schwindelnde Höhe, um die als Delikatesse gefragten Vogelnester abzubauen. Von der Decke hängen tropfsteinartige Felsgebilde bedrohlich nach unten. Und im Zentrum leuchtet die rote Schärpe, die einen kegelförmigen Felsstein schmückt. Davor Räucherstäbchen. Eine Höhle als Inseltempel. Darin Buddha als Fels.
Wir umrunden die Insel und Motoren auf die andere Seite. In einer kleinen Sandbucht unter einer steilen Felswand fährt die ganze Flotte auf einen felsumrahmten Strand. Lunchpakete werden verteilt. Schwimmen in glasklarem Wasser, Tauchen und Schnorcheln inmitten vielartiger, bunter Fische, faulenzen im Schatten von Palmen am Strand, bevor es weitergeht.
Ziel ist die Insel Ko Mai Phai, Bamboo Island. Unterwegs passieren wir zahlreiche Inseln, so klein, dass sie auf keiner Karte verzeichnet sind. Bamboo Island ist eine unbewohnte Palmeninsel. Die Bootsführer ziehen sich zurück in den Schatten unter Palmen und palavern gut gelaunt vor sich hin. Wir beobachten die Krebse, die eilig quer über den Strand laufen und lassen den makellos weißen Sand durch die Finger rinnen. Nach einer zweistündigen Robinsonade geht es ins Dorf zurück.
Direkt in der ersten Reihe am Strand haben wir einen Bungalow bezogen. Die traditionelle Bauweise aus Holz, Bambus und Palmendach und die Rundumbelüftung in den Wänden unter dem Palmendach schafft eine angenehme Raumtemperatur. Wir kaufen eine Hängematte, machen sie zwischen zwei hohen Palmen fest. Fächerförmige Palmenblätter spenden wohltuenden Schatten. Vor uns, kaum einen Handwurf entfernt, weißer Strand und türkisfarbenes Wasser. Gegenüber die Nachbarinsel Phi Phi Le, die jetzt wie ein langer rechtwinkliger Fels im abendlichen Gegenlicht aus dem Meer ragt. Noch bevor wir im Restaurant der Bungalowanlage frühstücken, erfrischen wir uns im Meer.
Gemeinsam gehen wir schnorcheln. Wir schwimmen zum Korallenriff in der Bucht. Ganz in der Nähe soll es Haie geben, eineinhalb Meter lang, eine ungefährliche Sorte. Auf dem Weg zum Riff schwimmen wir über vielfarbige Korallenbänke voller Leben. Inmitten großer Fischschwärme fühlen wir uns bald wie in einem riesigen Aquarium. Die Fische sind zutraulich. Gelbschwarz gestreifte, oval und flach geformte Exemplare zwacken uns sogar öfter beim Schwimmen in die Beine. Ganze Schwärme unterschiedlicher Spezies sind um uns herum. Das in Form und Farbe gemixte Bild entspricht exakt den Batikmalereien, die Einheimische im Dorf auf Baumwolltücher bringen. Wir fühlen uns fast zugehörig der bunten Unterwasserwelt um uns herum. Wir atmen fortwährend durch den Schnorchel und sind aus der Überwasserwelt völlig weggetaucht. Fast zwei Stunden schwimmen und tauchen wir abwechselnd im handwarmen Wasser. Haien begegnen wir jedoch heute nicht.
Zwei bis drei Stunden können wir es im warmen Wasser gut aushalten. Am nächsten Tag begegnen wir einigen jungen Thais, die mit selbstgebauten Harpunen unterwegs sind. Sie schwingen sich im Wasser von Riff zu Riff und stützen sich dabei mit ihren Harpunen auf den Korallen ab. Größere Tiefen überbrücken sie, indem sie einen an Leinen mitgeführten Kanister als Schwimmhilfe benützen. Sie haben Taucherbrillen aber keine Schnorchel, was uns unverständlich ist. Sie können daher nur für begrenzte Zeit unter Wasser bleiben, um nach Fischen, Krabben und Muscheln Ausschau zu halten. Wir begleiten die Taucher schnorchelnd und beobachten ihr Treiben. Blitzschnell tauchen sie zur Korallenbank hinunter, schießen ihre Harpune ab und kommen mit aufgespießten Fischen, Krebsen und Lobstern wieder an die Oberfläche zurück. Den Fang verstauen sie in mitgeführten Netzen. Mit geübtem Auge entdecken sie auch Meerestiere, die sich der unterschiedlichen Unterwasserwelt farblich angepasst haben.
Die Korallenwelt ist faszinierend. Nur einer von uns besitzt den Tauchschein und ist ganz begeistert von der Begegnung mit den harmlosen Haien weit draußen in der Bucht. Wir anderen müssen uns bescheiden. Die Zeit für einen Tauchkurs ist leider zu kurz geworden. Aber auch wir haben unser Erfolgserlebnis. Zusammen mit einem Experten für Hochseefischen verbringen wir einen ganzen Tag auf See. Der Lohn: ein gewichtiger Marlin von fast drei Meter Länge.
Autoren Info
Thailändisches Fremdenverkehrsamt
Bethmannstraße 58
60311 Frankfurt/Main
Tel.: 069/295704, Fax: 069/281468
Prospekte, Stadtpläne, Hotelverzeichnisse und Shopping Guides können angefordert werden.
Einreise
Ab sofort 30 Tage Aufenthalt ohne Visum für Deutsche, Österreicher, Schweizer und die meisten anderen Westeuropäer. Ausreiseticket muss vorgewiesen werden können. Für längere Aufenthalte werden Visa bis zu 60 Tagen (Touristenvisa) bzw. bis zu 90 Tagen (Non Immigrant Visa) von den Botschaften ausgestellt: Thailändische Botschaft, Ubierstraße 65, 53173 Bonn/Bad Godesberg.
Währung/Zahlungsmittel
Die Landeswährung ist der Baht (1 Baht = 100 Satang). Die durchschnittlichen Wechselkurse sind: 1 Euro = 48 Baht. Es empfiehlt sich, Reiseschecks mitzuführen. Das ist sicherer und außerdem können Travellerschecks selbst in entlegenen Orten eingelöst werden. Oftmals bieten lizensierte Geldwechsler vor Ort bessere Kurse als die Banken. Alle internationalen Kreditkarten (auch EC Karten) werden von Fluggesellschaften, besseren Restaurants und Hotels, Geschäften und lizensierten Autoverleihern akzeptiert.
Impfungen
Es besteht keine Impfpflicht. Es empfiehlt sich jedoch eine Malariaprophylaxe. Drei Monate vor Reiseantritt sollte man sich beim Gesundheitsamt bzw. beim Tropenarzt nach den erforderlichen Impfungen erkundigen. Malariatabletten, z. B. Resochin, sind in Thailand beträchtlich billiger als in Deutschland.
Zoll
Absolutes Einfuhrverbot für Drogen und pornografischem Material. Zollfrei sind Güter des persönlichen Bedarfs wie Bekleidung, Kosmetika, Zigaretten (200 Stück) und 1 Liter Spirituosen, Kameras und Filmkameras.
Klima
Thailand hat tropisches Klima mit drei verschiedenen Jahreszeiten: Sommer (März bis Mai), Regenzeit mit viel Sonne (Juni bis September), Kühle Jahreszeit (Oktober bis Februar). Durchschnittstemperatur 27 °C. Beste Reisezeit für Europäer: November bis April (21 bis 34 °C).
Bekleidung
Mitgenommen werden sollte leichte Baumwollbekleidung und Schuhwerk und eine dünne Jacke für die klimatisierten Hotelräume und Reisebusse.
Ärztliche Versorgung
Es empfiehlt sich, eine Reisekrankenversicherung abzuschließen. Urlauber, die zu Magen- und Darmverstimmungen neigen, sollten rechtzeitig ihren Hausarzt konsultieren und eine Auswahl deutscher Medikamente im Koffer haben.
Verkehrsmittel
Die inländischen Flugverbindungen sind gut ausgebaut und auch günstig. Das gleiche gilt für Bus- und Zugverbindungen im Land. Sehr preiswerte Busse verkehren sowohl innerstädtisch wie auch auf Landstrecken. Es gibt drei Zugklassen, wobei die erste und zweite Klasse europäischen Maßstäben entspricht. Klimatisiert ist jedoch nur die erste Klasse. Besonders in Bangkok werden viele Güter auf Flüssen und Kanälen (Klongs) transportiert. Ein besonderes Erlebnis ist sicher die Fahrt mit den "Wasserstraßenbahnen" auf dem Chao Phraya Fluss, die als Fähren den Fluss queren oder zwischen zahlreichen Landungsstegen auf- und ab fahren. Da es sich bei den Fähren um reguläre Verkehrsmittel handelt, sind die Preise sehr günstig. Eine Alternative zum Taxi ist das preiswerte Tuk Tuk, eine dreirädrige Motorradrikscha für zwei Fahrgäste, in die sich jedoch oftmals drei oder gar mehr Fahrgäste zwängen. Sie sind ungeheuer laut, überdacht, aber sonst völlig offen, so dass die Fahrgäste gleich doppelt der Abgasattacke in der Stadt ausgesetzt sind: Aus dem Auspuff des Tuk Tuk selbst und obendrein noch vom ganzen Abgasinferno drum herum. Dennoch erfreuen sich die witzigen Fahrzeuge großer Beliebtheit und besonders ausländische Besucher finden es ungemein lustig, freiluftig am brausenden Innenstadtverkehr Bangkoks teilzunehmen.
Unterkunft
In Bangkoks Khao San Road und in deren Nebenstraßen hat eine Vielzahl Guesthouses aufgemacht. Die Preise der zumeist sehr einfach ausgestatteten Herbergen liegen in der Hauptstadt zwischen 10 € und 15 € per Übernachtung. In Chiangmai kosten vergleichbare Unterkünfte in etwa das gleiche. Im Süden bei Krabi und auf den Inseln der Andamansee auf den Phi Phi Islands, Ko Lanta etc. liegen die Preise für einfache Zweibett-Bungalows ohne Klimaanlage normalerweise auch zwischen 8 € und DM 15 €, je nach Angebot und Nachfrage. Komfortablere Bungalows mit Aircondition kosten in der Hochsaison um Weihnachten bis zum 50 €.
Essen in Restaurants und auf der Straße
Die thailändische Küche ist überaus vielfältig, pikant und oft für europäische Gaumen recht scharf gewürzt, jedoch leicht und deshalb im tropischen Klima sehr bekömmlich. Die Gerichte werden in der Regel frisch zubereitet. Nur keine Bange: In Garküchen an Straßen und auf Märkten ist die Zubereitung sogar schmackhafter, als in den Restaurants und weit billiger obendrein.
Land und Leute
Auch wenn Lehars berühmte Operette tatsächlich in China spielt, wird Thailand nicht ohne Grund als „Das Land des Lächelns“ bezeichnet. Denn was den Besucher wohl als erstes und am meisten für das Land einnimmt, ist die lächelnde Toleranz der Bevölkerung. Thailand, das bedeutet in der Landessprache „Land der Freien“, wurde in seiner langen Geschichte zwar manchmal besiegt aber niemals unterworfen. – Thailand ist ein tropisches Königreich, im Westen an Burma grenzend, im Norden an Laos, im Osten an Kambodscha und im Süden an Malaysia. 514.000 qkm – flächenmäßig etwa doppelt so groß wie die alte Bundesrepublik – beinhalten weite Sandstrände, tropische Regenwälder und Flusssysteme, bewaldete Berge, weite fruchtbare Ebenen und Savannen. Von den fast 60 Millionen Einwohnern Thailands leben allein 10 Millionen in der Metropole Bangkok, Thailands Hauptstadt. Das Land ist in vier Regionen eingeteilt: den bergigen Norden, wo die Temperatur im Winter so stark absinkt, dass sie den Anbau von Äpfeln und Erdbeeren ermöglicht, den Nordosten, eine felsige, trockene Hochlandschaft, die einmal das Hauptagrargebiet war, Zentralthailand, die größte „Reisschale“ der Welt und den Süden mit seinen hügeligen Kautschukplantagen, fischreichen Buchten und dem Terrain, wo hochprozentiges Zinn seit Jahrzehnten gefördert wird. Thailand ist eine Agrargesellschaft, in der immer noch circa 70 % der Bevölkerung in irgendeiner Weise mit der Landwirtschaft verbunden ist. Das Land ist reich an natürlichen Rohstoffen. Hauptexportartikel ist Reis, das Hauptnahrungsmittel in Süd- und Südostasien. Thailands Fauna und Flora ist in ihrer Mannigfaltigkeit nahezu einmalig.
Elefanten, Tiger, Leoparden, Schlangen, Eidechsen, Affen, hunderte von Vogel- und Schmetterlingsarten, annähernd 1000 Arten von Orchideen, wilde Blumen und Bäume unterschiedlichster Art bilden eine erstaunliche Kulisse, die den Besucher immer wieder neu fasziniert. Thailand bietet seinen Gästen eine weite Palette an Unterhaltungsmöglichkeiten, Sehenswürdigkeiten und außerordentlich günstigen Einkaufsmöglichkeiten.
Thailand besitzt eine einzigartige Kultur, die hauptsächlich vom Buddhismus geprägt ist. Die Heiligtümer – prächtige goldene Tempel – sind über das ganze Land verstreut. Während sich der Norden des Landes touristisch eher für Trekking-Unternehmungen zu Fuß, auf dem Rücken von Elefanten oder zum Flussfahren oder Rafting auf den Flüssen eignet, ist der Süden ein Eldorado für „Wasserratten“, die an der Küste und auf vielen Inseln schnorchelnd und tauchend ein farbenfrohes Unterwasserparadies entdecken können.
Umweltschutz
Da der Tourismus in Thailand der größte Devisenbringer ist – Thailand rechnet dieses Jahr mit 6,7 Millionen Gästen aus aller Welt – hat die thailändische Regierung in den letzten Jahren verstärkt damit begonnen, das Umweltbewusstsein der Bevölkerung zu stärken und ist dabei, zusammen mit internationalen, wissenschaftlichen Gremien eine Strategie für einen ökologisch vertretbaren Tourismus zu entwickeln. Anlässlich des 50. Jahrestages der Thronbesteigung König Bhumibols am 09.06.1996, wurde eine umfassende Aufforstungs-Kampagne im ganzen Land eingeleitet: Gewissermaßen als Signal werden mehr als 800.000 Hektar Land mit Bäumen bepflanzt.
Örtliche Touren – Sehenswürdigkeiten
Bangkok und Umgebung: Zahlreiche Travelagencies in der Khao San Road bieten Besichtigungen in der Stadt und Touren in der Umgebung an. In Bangkok selbst gibt es circa 10 größere Tempelanlagen. Tipp für Erstbesucher: Nicht zuletzt weil man sich anfänglich kaum allein in der verkehrsreichen Millionenstadt zurechtfindet, empfiehlt sich eine geführte Tour zu den wichtigsten Tempeln der Stadt, wie Wat Phra Keo (Smaragd Buddha), Wat Po (Liegender Buddha), Wat Benchamabophit (Marmortempel) und Wat Traimitr (Goldener Buddha). Selbst Kulturmuffel sollten sich diese Glanzstücke thailändischer Tempelbaukunst nicht entgehen lassen. Die erste „richtige“ Straße Bangkoks wurde 1862 gebaut. Bis dahin – und noch lange danach – fanden alle Transporte auf dem Fluss und den Kanälen, auf den Klongs, statt. Heute gibt es die „schwimmenden Märkte“ nur noch außerhalb Bangkoks in Damnoen Saduak. Der Ausflug nach Kanchanaburi zur bekannten River-Kwai-Brücke sollte vor Ort eine Fahrt mit der spektakulären Eisenbahn über die „Todesbahn“ – über hölzerne Viadukte aus dem Zweiten Weltkrieg – enthalten.
Chiangmai: Hier sind es die Tempel Wat Phra That Doi Suthep, der Wat Chedi Luang und der Wat Suan Dok, die es zu besuchen gilt. Ansonsten ist Nordthailand „Trekking-Land“. Trekking-Touren zu Fuß, auf dem Rücken von Elefanten, Floß- und Raftingtouren und Besuche bei den heimischen Bergvölkern werden angeboten. Die Factory-Tour und der Besuch des Nightmarkets lohnt sich für alle Shoppinginteressierten.
Krabi und Phi Phi Islands: Hier befindet sich eine auf der Welt einzigartige Karstlandschaft, die zum Teil regelrecht im Meer versunken ist. Pittoreske Inseltürme, Meeresgrotten und –lagunen bilden zusammen mit einsamen Stränden Szenarien, die so unwirklich erscheinen, dass sie dem Besucher bei der Ankunft erst einmal die Sprache verschlagen können. Die Phang-Nga Bay, bekannt nach dem James Bond Film "Der Mann mit dem goldenen Colt", die Küste von Krabi sowie die Inseln Phi Phi Le und Phi Phi Don mit ihren Traumstränden zählen Segler zu den schönsten Gegenden der Welt. Regionale Tour-Operator in Krabi und auf den Inseln bieten ein reichhaltiges Ausflugsangebot.
Veranstaltungen
Die Thais feiern gern, sowohl buddhistische wie weltliche Feste sind immer ausgelassene farbenfrohe Angelegenheiten. In der Regel gehört ein Korso dazu, mit phantasievollen Festwagen und viel Musik, Tanz und Jahrmarktsvergnügen. Feste sind ein vitaler Bestandteil thailändischer Lebensart und gewähren dem ausländischen Gast interessante Einblicke in die thailändische Kultur. Viele Feste folgen dem Mondkalender und fallen daher jedes Jahr auf andere Tage. Von den landesweiten Festen sind am berühmtesten Songkran, das traditionelle thailändische Neujahrsfest am 13. April, und Loy Krathong, in der Vollmondnacht des November. Das erstere wird heutzutage am ausgelassensten in Chiang Mai gefeiert, ein lebhaftes Ereignis, bei dem jeder mit Wasser überschüttet wird, vor allem auch Ältere und Buddha Statuen, eine traditionelle Form der Verehrung. Im Gegensatz dazu ist das Loy Kratong ein stilles, romantisches Fest, bei dem die „Mutter des Wassers“ verehrt wird.
Im ganzen Land versammeln sich die Menschen im Mondlicht an Flüssen, Seen, am Meer und an Teichen und lassen "Krathongs" schwimmen, kleine Bananenblätterschiffchen in Form einer Lotusblüte, mit einer brennenden Kerze, Weihrauchstäbchen, Blumen, einer Münze und einem Wunschzettel.
Nachtleben
Nachtschwärmer sind beileibe nicht auf "sündige" Straßen, wie Patpong angewiesen: Zehntausende Restaurants, traditionelle Tanzvorführungen, Thaiboxen, Jazzkneipen und Diskotheken lassen wirklich keine Wünsche offen. Vieles, was in Bangkok geboten wird, hat Weltstadtniveau, vieles ist aber auch einmalig: Das „Tum-nakthai“ etwa, mit 3000 Sitzplätzen bis vor kurzem weltgrößtes Restaurant (die ortsansässige Konkurrenz hat mittlerweile mit 4000 Sitzplätzen geantwortet), in dem Kellner große Entfernungen auf Rollschuhen zurücklegen.